Tierschutz auf dem Holzweg

Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz bietet auf ihrer Website ein Merkblatt „Zum Einsatz von Alleinfuttermitteln bei Hunden und Katzen“ (Stand 2006). Es ist ein typisches Beispiel für den Schulterschluss der Tierärzteschaft mit der Futterindustrie. Etwa diese Aussage

„Trocken- oder Feuchtfutter?
Aus ernährungsphysiologischer Sicht gibt es keinen Grund, der einen oder anderen Variante den Vorzug zu geben.“

Oh doch. Trofu ist für Katzen die allerschlechteste Wahl – zu wenig Wasser, hoher Kohlenhydratanteil, Folge: Harnwegserkrankungen, Übergewicht, Diabetes, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, chronische Niereninsuffizienz etc. pp. Für uns ist es das Gegenteil von Tierschutz, Trofu für Katzen zu empfehlen.

Siehe auch: http://catinfo.org/

(Wer kein Englisch kann: Es genügt, die Fotos anzusehen.)

Ganz auf der üblichen Linie bewegt sich die TVT hiermit:

„Natürlich ist es auch möglich, ausgewogene Rationen für Hunde und Katzen selbst herzustellen. Dies erfordert aber vom Tierbesitzer umfangreiche Kenntnisse der Hunde- und Katzenernährung sowie der Futtermittelkunde, so dass er bei der Rationsgestaltung wahrscheinlich auf die Unterstützung durch seine Tierärztin/seinen Tierarzt angewiesen sein wird.“

Ach herrje. Das hätte mal jemand unserer Urgroßmutter – siehe Foto unten – sagen müssen. Sie hat ihre Hühner, Gänse und den Hund einfach so gefüttert, ganz ohne Diplom in Futtermittelkunde und ohne einen Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Wohl als Konzession an die wachsende Rohfutter-Gemeinde heißt es im Merkblatt immerhin:

„Eine bedarfsdeckende Ernährung ist auch mit rohen Komponenten möglich.“

Doch dann kommt gleich die Warnung:

„Die Fütterung von rohem Fleisch ist aber mit hygienischen Risiken verbunden.“

Wir wissen ja nicht, wie es bei Tierärztens in der Küche zugeht und wo sie ihr Fleisch einkaufen. Bei uns jedenfalls werden Lebensmittel für Menschen und für Haustiere aus denselben vertrauenswürdigen Quellen bezogen und mit derselben Sorgfalt behandelt.

Wie üblich wird auch in diesem Merkblatt über Salmonellen im Trofu oder über Futterrückrufaktionen kein Wörtchen verloren.

Weiter geht’s:

„… positive Effekte dieser Fütterung“ – gemeint ist die Frischfütterung – „sind wissenschaftlich nicht belegt“.

Wir wissen sogar, warum: weil zwischen Tierärzteschaft und Futterindustrie kein Blatt Papier passt

Uroma, Urenkelin, Urenkel und Hund, ca. 1953/54. Alle ernährt ohne Diplom in Futtermittelkunde.  

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