Das Vet-Labor Laboklin und der Futterhersteller Royal Canin bieten Tierärzten diesen Monat eine Aktion an, und zwar einen Sonderpreis-„Geriatrie-Check mit Nierenprofil“ für Katzen (und Hunde) ab sechs (!) Jahren.
Unsere Katerburschen haben abgelehnt, sie fühlen sich noch nicht als Geronten, obwohl sie beide weit über sechs Jahre alt sind.
Genau betrachtet hat die Geriatrie-Aktion ihre Berechtigung. Viele trofu-gefütterte Katzen sind nicht gerade ein Ausbund an Vitalität. Gut möglich, dass sie so früh schon geschädigte Nieren, Hyperglykämie usw. haben.
Unter verkaufsstrategischen Aspekten wundert uns die Sache aber doch: Wieso werden Katzen ab sechs Jahren alle in einen Senioren-Topf geworfen?
Es wäre doch – für Futterhersteller und teils auch für Labore – viel interessanter, die Altersstufen zu verfeinern: very young kittens, young kittens, middle-aged kittens, pre-adult kittens, young adults, pre-middle-aged adults, middle-aged adults, senior adults, pre-senior seniors, fully-senior seniors, pre-geriatric seniors, fully-geriatric seniors, survivor seniors.
Das muss dann nur noch kombiniert werden mit Rasse-, Felltyp-, Fellfarben-, Lebensstil-, Gewichts-, Krankheits- und Verhaltens-Faktoren: Spezial-Trofu für rotgestromte pre-senior seniors der Rasse Europäisch Kurzhaar, die keinen Freigang sowie leichtes Übergewicht haben, zu Harnsteinen neigen und an Silvester ängstlich sind. Etc. Die Trofu-Dealer werden’s gern in ihre Regale schichten.
Marktlücke: Spezialtrockenfutter für neunjährige grau-creme-getigerte Kurzhaarkater mit nur einem Auge, die manchmal rausgehen und gar nicht so dick sind, wie es auf dem Foto aussieht.