Streunende oder freilaufende Katzen in den USA töten pro Jahr 1,4 bis 3,7 Milliarden Vögel sowie 6,9 bis 20,7 Milliarden Säugetiere und damit viel mehr, als man zuvor angenommen hatte. Diese Zahlen hat eine Wissenschaftler-Gruppe kürzlich in einem Review vorgelegt (also in einer Veröffentlichung, die einen Überblick über Einzelstudien gibt). Der Beitrag in „Nature Communications“ hat ein weites Echo gefunden, auch in deutschen Medien.
Der wahrscheinlich blödeste Satz dazu findet sich im „Spiegel“ von dieser Woche (6/2013).
Ein Raubtier, das zum Spaß tötet? Kein Raubtier tötet zum Spaß. Raubtiere töten, weil sie töten müssen. Würden sie nicht töten, würden sie verhungern. Deshalb ist dieser Trieb im Erbgut der Raubtiere mindestens so fest verdrahtet wie der Drang zur Fortpflanzung.
PS: Ein vernünftiges Statement zum Thema konnte man heute (7. Februar) im „Deutschlandfunk“ hören (Sendung „Umwelt und Verbraucher“). Ein Vogelschutzexperte des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) erklärte, hierzulande sei die Zerstörung der Lebensräume für die Vogelwelt das mit Abstand größte Problem. (Unseres Erachtens gilt das nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für Siedlungen: Man braucht sich nur mal diese Ödnis aus Verbundsteinpflaster, Kirschlorbeer, Rhododendron und Nadelgehölzen in den Vorgärten anzusehen. Sie bietet Vögeln weder Nahrung noch Nistplätze.) Außerdem verwies er auf das „Paderborner Modell“, also Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für freilaufende Katzen. Ein Modell, das alle unterstützen, denen Katzen am Herzen liegen.