Vegane Ernährung für Katzen?

Eine Leserin hat zum Beitrag Kranke Schilddrüse durch Futterdreck einen Kommentar, bzw. eine Anregung geschickt:
„Veganer behaupten immer wieder, dass auch Katzen vegan ernährt werden könnten (…) würde (…) mich über einen Artikel zu diesem Thema (…) freuen“.

Wissenschaftlich ist diese Frage längst entschieden: Katzen sind obligate Karnivoren. Das Wörtchen obligat ist hier wichtig. Für das richtige Funktionieren ihres Stoffwechsels und ihrer gesamten Physiologie haben sie schlicht und ergreifend keine andere Option.

Bei Fehl- und Mangelernährung mit Kohlenhydraten und bisschen Protein und Fett pflanzlicher Herkunft (Soja, Mais, Weizen etc. pp.) gedeihen Katzen nicht, auch wenn sie nicht sofort krank werden oder tot umfallen.

(Zu den – durchaus komplizierten – Details s. Veröffentlichungen von Debra Zoran u. a.)*

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Das Anliegen der Veganer ist aller Ehren wert. Aber man kann obligate Karnivoren nicht zu Veganern umpolen, ihre Physiologie lässt es nicht zu, sie nehmen durch nicht artgerechte Kost früher oder später irreparabel Schaden. Aus gutem Grund wurden Versuche mit veganer Katzenernährung in Tierheimen schnell beendet.

Wer es nicht erträgt, dass für die Ernährung der Gesellschaftstiere/Hätscheltiere (Katzen, Hunde, Frettchen u. a. m.) andere Tiere geschlachtet werden (i. d. R. nach einem kurzen qualvollen Leben in Massenhaltung), der sollte unseres Erachtens andere Wege beschreiten:

  • selbst keine Karnivoren als Gesellschaftstiere halten; es gibt jede Menge Kaninchen, Vögel, Pferde, Esel, Ziegen, Schafe usw., die ein liebevolles Zuhause brauchen;
  • sich für das Verbot von tierquälerischen „Produktions“-Methoden einsetzen; was uns heutzutage als Tierschutz in der Landwirtschaft verkauft wird, ist ein übler Witz, vom Schreddern der Küken bis hin zur (auch menschenschinderischen) Akkordarbeit in den Schlachthöfen;
  • sich für die Kastrationspflicht für Katzen einsetzen; je weniger Katzen es gibt, desto weniger Fleisch von gequälten Tieren wird an sie verfüttert;
  • oder – und jetzt wird’s radikal und utopisch – sich für ein generelles Verbot der Vermehrung und Haltung von Karnivoren als Gesellschaftstiere, Sportobjekte, Angeberaccessoires etc. einsetzen.

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Katzen auf Getreide- und Sojapampe umzustellen ist jedenfalls nicht die Lösung, sie brauchen Protein und Fett tierlicher Herkunft, Punkt.

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Merkwürdigkeit am Rande: Wer glaubt, dass man Katzen vegan ernähren kann, hat ja in der Tierfutterindustrie einen mächtigen Verbündeten.

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Die Natur ist leider ÜBERHAUPT NICHT LIEB, auch wenn manche das nicht sehen wollen.

 
(*) Bei der Gelegenheit möchten wir noch etwas klarstellen: Was wir hier über Katzenernährung und insbesondere über die schädlichen Folgen der Trofu-Fütterung schreiben, ist natürlich nicht das Ergebnis eigener Forschung o. ä. Wir sehen unsere Aufgabe darin zu verbreiten, was berufene Fachleute (zB Elizabeth Hodgkins oder Debra Zoran) zu diesem Thema erarbeitet haben, und wollen ein klitzekleines Gegengewicht zum durch und durch verlogenen Futtermarketing setzen. Zum Glück sind wir da nicht die einzigen.  

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