Vitaminmangel durch Industriefutter





Donnerwetter: In einer US-Studie wurde festgestellt, dass von 90 untersuchten Katzenfuttersorten 13,3 Prozent bzw. 15,6 Prozent zu wenig Thiamin enthielten, also Vitamin B1. 

Die unterschiedlichen Prozentsätze ergaben sich daraus, dass in der Studie zwei verschiedene Standards zum Vergleich zugrunde gelegt wurden. 

Besonders niedrig war der Thiamin-Gehalt in Paté- (=Pampe-) Futtersorten. 

Unterversorgung mit Thiamin hat gravierende Folgen für die Gesundheit, vor allem neurologische Störungen treten auf. 


Dass die Hersteller ihre eigenen fragwürdigen Branchenstandards nicht einhalten, ist keine Überraschung, s. massenhafte Vergiftung durch melaminverseuchtes Futter 2007/2008.  

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Kommt so etwas auch in Deutschland vor? 

Und ob. Das zeigen schon die – an sich abstrusen – Katzenfutter-Untersuchungen der Stiftung Warentest. 

Abstrus sind diese Warentest-Untersuchungen deshalb, weil sie unterstellen, dass man Beutegreifer mit Pampe oder Trockenfutter artgerecht ernähren kann.

Wie auch immer: Im aktuellen Test wurden von insgesamt 33 Feuchtfuttern zehn als befriedigend bewertet, acht davon enthielten laut Warentest zu viel Mineralstoffe

Die 15 mit ausreichend oder mangelhaft benoteten Futtersorten enthielten zu wenig Taurin oder zu viel Vitamin A oder zu wenig Vitamin A oder zu viel Kalzium oder zu wenig Kalium oder zu wenig Spurenelemente, usw. 

15 von 33 FeuchtfuttersortenDolle Bilanz. 


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Das Problem, dass die Industrie nicht einmal ihre eigenen Standards befolgt, ist natürlich nicht neu. So wurde zum Beispiel 2007 in einem deutschen Tierarzt-Journal der Fall von zwei Katzen (aus demselben Haushalt) beschrieben, die durch ihr „Alleinfutter“ an einer Thiaminmangel-Enzephalopathie litten, mit schweren neurologischen Symptomen. Immerhin wurde die Ursache richtig diagnostiziert, die Katzen wurden durch Vitamingabe vollständig geheilt. 

Thiaminmangel könne auch bei Alleinfütterung mit handelsüblichem Dosenfutter auftreten, heißt es in dem Bericht. 

Ach. 

Aber Katzenhaltern/innen die Hölle heiß machen, wenn sie sich erdreisten, ihre Tiere artgerecht roh zu ernähren. 

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