OT: Katzen brauchen Kartons




Und zwar erst recht im Tierheim

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Warum sind Katzen so scharf darauf, in Kartons zu steigen, selbst wenn – oder gerade wenn – sie kaum reinpassen?


Bisschen eng, der Karton.                     Foto: MP



Ein Grund ist, dass Katzen Wärme mögen. Je enger der Karton die Katze umschließt, desto besser die Isolierung und desto geringer der Wärmeverlust. 


Kater in Kartons. Der Karton links ist schön klein, da stört es offenbar nicht, dass da Geschenkbändchen usw. drin liegen. Der andere Karton ist eigentlich eine Nummer zu groß für den Insassen.        Foto: MP


Kartons bieten aber auch Schutz. Und der ist extrem wichtig, wenn eine Katze in eine neue Umgebung verfrachtet wird. Sie erleidet Stress, wenn sie weder fliehen noch sich verstecken kann. Tiereltern wissen, dass Katzen im neuen Zuhause immer eine Rückzugsmöglichkeit brauchen (ruhiges Zimmer oder mindestens eine Höhle o. ä), damit sie weniger gestresst sind.   

Das ist sogar wissenschaftlich erwiesen. Verhaltensforscher haben die wohltätige Wirkung von Kartons auf Tierheimkatzen mehrmals untersucht und stets festgestellt: Tiere, die sich verstecken können, gewöhnen sich schneller ein und zeigen weniger Anzeichen für Stress als solche, deren Käfig nur mit Klo, Näpfen und Decke oder Handtuch ausgestattet ist.  

So zeigten zum Beispiel zwei Wissenschafterinnen aus Kanada und England, dass Katzen weniger scheu und ängstlich waren, wenn sie eine „Hide, Perch & Go“-Box in ihrem Käfig hatten. Also einen Karton, der ihnen unten ein Versteck bietet und oben eine Liegefläche. (Außerdem lässt sich dieses Modell als Transportkennel benutzen.) Und: Wenn Katzen sich in ihrem Käfig verstecken konnten, hatte das laut dieser Studie keine negativen Auswirkungen auf ihre Chancen, von Tierheimbesuchern gesehen und adoptiert zu werden. 

Wie so eine Box aussieht, kann man sich hier anschauen.

In Holland gingen Forscher der Frage nach, ob ein Karton auch in Quarantänestationen stressmindernd wirkt. Wie es in ihrer Studie heißt, lehnen viele Tierheime in den Niederlanden Versteckboxen in der Quarantäne wegen Platzmangel und Hygiene ab. Ergebnis: Auch in den kleinen Quarantänekäfigen waren die Katzen viel weniger gestresst, wenn sie sich richtig verstecken konnten. 

Nach Meinung der Wissenschaftler müsste nun erforscht werden, ob mit Antistress-Kartons auch die Ausbreitung von Infektionen verringert werden kann. Das wäre sicherlich eine sinnvolle Studie. Vor allem Katzenschnupfen ist stressbedingt, und da helfen auch die üblichen Impfprogramme wenig bis gar nichts. 


Verstecken kann man sich natürlich auch unter einem Teppich.  Foto: MP

©trockenfutter-katzen.blogspot.de/




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