Katzen kriegen Diabetes, weil sie zu viel essen, zu dick sind und zu wenig Sport treiben.
Womit sie ernährt werden, hat mit Diabetes natürlich ganz und gar nichts zu tun.
Das ist die herrschende Lehre in der Kleintiermedizin (deren ernährungswissenschaftlicher Zweig zu großen Teilen von der Futterindustrie gesteuert wird).
Schwedische Wissenschaftler haben dieses Dogma jetzt ganz, ganz vorsichtig angekratzt (Öhlund et al. 2017).
In einer Studie auf Basis der Daten einer Tierversicherung und auf Basis von Tierhalterangaben stellten sie fest, dass auch normalgewichtige Katzen an Diabetes erkranken können, und zwar solche, die mit Trockenfutter ernährt werden.
Sensationell.
Sogar Veterinäre, die sonst nix auf ihre Freunde von der Futterindustrie kommen lassen, haben schon öffentlich zugegeben, dass an der Studie was dran sein könnte.
In der Öhlund-Studie wird schön beschrieben, warum Trofu das Diabetes-Risiko erhöht:
Kohlenhydratreiche Kost verursacht erhöhte postprandiale Glukose- und Insulinkonzentrationen.
Chronisch erhöhte Blutzuckerspiegel und chronisch erhöhte Insulinspiegel setzen den Betazellen der Bauchspeicheldrüse zu, bis sie schließlich nicht mehr können > Katze wird diabetisch.
Es wird sogar erwähnt, dass diabeteskranke Katzen von kohlenhydratarmer Ernährung profitieren.
Sie können mehr als profitieren, sie können wieder gesund werden, wenn sie sofort auf kohlenhydratarme oder kohlenhydratfreie Kost umgestellt werden.
Vor einiger Zeit haben wir auf eine andere Studie hingewiesen, in der – auch ganz, ganz vorsichtig – Trofu als Risikofaktor für Übergewicht bei Katzen andiskutiert wird.
Solche Studien werden die Tierärzte natürlich nicht daran hindern, den Dreck weiterhin wärmstens zu empfehlen und in ihren Praxen zu verhökern.
PS: In der schwedischen Untersuchung wurden auch Impfungen als Risikofaktor für Diabetes entdeckt. Angesichts des geringen Anteils ungeimpfter Katzen in der Studienpopulation ist das jedoch alles andere als bewiesen, es kann sich um ein statistisches Artefakt handeln.